Die Verkehrsvorschriften in der USA sind grösstenteils gleich wie in der Schweiz. Dennoch gibt es einige Unterschiede, die du unbedingt beachten solltest, wenn du dich im Strassenverkehr bewegst. So vermeidet man sich einiges an Stress.
Jeder Bundesstaat hat seine eigenen Verkehrsregeln. Die wichtigsten sind allerdings in der ganzen USA einheitlich.
In der Regel läuft der Verkehr flüssig und gemütlich. So gut wie jeder nimmt Rücksicht auf den anderen und genau diesem Beispiel solltest auch du folgen. Also keine Panik! Als Schweizer hat man keine grossen Umstellungsschwierigkeiten.
Rechts überholen ist ebenso erlaubt, wie links überholen (außer in Nebraska, Oklahoma, North Dakota und Tennessee). Ungeübte Autofahrer sollten hier beim Spurwechsel besonders darauf achten. Aber natürlich nicht nur ungeübte Autofahrer, sondern auch alle anderen müssen sich erst einmal daran gewöhnen. Denn, wenn man sich es gewohnt ist, dass von rechts hinten keiner kommt, schaut man auch gar nicht gross darauf, ob sich ein Fahrzeug nähert oder nicht. Bei vier-, fünf-, sechs-, sieben- oder achtspurigen Strassen sollte man deshalb immer ein Auge auf den Rückspiegel richten. Dann hat man nämlich den von hinten nahenden Verkehr immer im Auge und denkt so auch eher daran. Und da die Aussenspiegel meist eine vergrössernde Wirkung haben, wird auch der tote Winkel grösser. Drum lieber den Kopf einmahl mehr drehen.
Die richtige Spur wählen bei mehrspurigen Strassen, wie z.B. auf einem 6-spurigen Freeway ist eigentlich ganz einfach. Muss man bald vom Freeway runter - rechts halten. Muss man bald den Freeway in Richtung rechts wechseln - rechts halten. Freeway in Richtung links wechseln - links halten. Ansonsten kannst du fahren, wo du willst. Ausgenommen natürlich auf den Abbiegespur ganz rechts. Innerorts das selbe Spiel. Muss man bald links - links halten. Muss man bald rechts - rechts halten. Muss man eine Weile gerade aus - auf den mittleren Spuren bleiben.
Zu schnelles fahren ist eigentlich kein allzu grosses Problem, sofern man es nicht übertreibt. Ich weiss nicht, ob dieser Mythos noch immer im Umlauf ist, aber mir wurde mal getrichtert, es sei eines der grössten Vergehen in den Vereinigten Staaten, wenn man ein bisschen zu schnell unterwegs sei. Wenn du allerdings 5 mph zu schnell fährst, hast du eigentlich keine grossen Probleme. Auch nicht bei Geschwindigkeitsmessungen. Ob innerorts oder ausserorts, völlig egal. Beachte einfach, dass du mit dem Verkehr fliesst. Wenn du schneller als alle anderen bist - Fuss vom Gas. Und wenn du langsamer als alle anderen fährst - ja was wohl?
Geschwindigkeitskontrollen dürfen nur gemacht werden, wenn ein Polizeiauto von der Strasse aus sichtbar ist. So gibt es keine versteckte Blitzkästen und nichts. Ausser an Kreuzungen, aber da gehts ja nicht um die Geschwindigkeit.
Rechts abbiegen bei rot ist bei jeder Ampel erlaubt, ausser es steht ausdrücklich "no right turn on red". Das rechts Abbiegen bei rot gilt aber meist nur für die ganz rechte Spur. Also einfach rechts blinken, schauen, ob jemand kommt und fahren, wenns gut ist. Umgewöhnungssache, aber genial!
Falsch parken rate ich dir wirklich ab. Denn da wird überhaupt keine Rücksicht genommen, es wird hart durchgegriffen. Dein Fahrzeug wird einfach abgeschleppt und das ist sehr mühsam. Wo man parken darf und wo nicht ist zumeist sehr verwirrend. Es gibt unzählige verschiedene Verbote. Wenn der Randstein nicht bemalt ist, darf man grundsätzlich sein Fahrzeug parkieren. 3 Meter Abstand zu jeder Ausfahrt, 3 Meter Abstand zum Hydrant, ect., ect.
Es gibt unzählige verwirrende Parkverbotstafeln, die man genau lesen sollte. Wie zum Beispiel: "No parking mon-fri 8am-5pm" oder zum Beispiel "No parking second wednesday in month 11am-1pm" und so weiter und so fort. Bei vielen No-Parking-Schildern darf man dan trotzdem parkieren. Also lies diese Parkverbotstafeln wirklich gut.
Dichtes Auffahren ist völlig normal in der USA, besonders in Städten. Ich weiss nicht genau, ob es verboten wäre, aber das interessiert keine Sau. Sogar die Polizei hält überhaupt keinen Sicherheitsabstand ein. Und noch besser, einige Verkehrsteilnehmer fahren der Polizei mit ca. 2 Metern Abstand hinterher und das bei einer Geschwindigkeit von 65 mph.
Die Carpool Lane ist eine sepparate Spur auf grösseren und vielbefahrenen Freeways. Diese ist für alle Fahrzeuge mit mindestens 2 Insassen. Wenn du alleine unterwegs bist, halte dich von dieser Spur fern. Hier drohen auch hohe Bussen. In Florida gibt es eine ähnliche Spur, die SunPass Lane. Diese ebenfalls meiden, sofern man sie nicht im Voraus bezahlt hat (gibt so ein Gerätchen für ins Auto).
Alkohol am Steuer - ein echtes No-Go! Das kann sogar gebüsst werden, wenn man noch unter der Promille-Grenze ist. Also vermeide Stress mit der Polizei und trinke lieber kein Alkohol, wenn du nachher noch fährst.
Überholen eines Schoolbus - ebenfalls ein echtes No-Go! Wenn du einen schoolbus vor dir hast, dieser anhält und den gesamten Christbaum einschält, dann HALTE AN! Überhole ihn auf KEINEN Fall! Fahre nicht daran vorbei, halte einfach an. Das wäre dann nämlich eines der schlimmsten Verkehrsvergehen, das du machen könntest. Anhalten und schön hinter dem Schulbus bleiben. Ganz einfach. Auch wenn du wahrscheinlich nie in diese Situation kommst, merke es dir. Ansonsen lies einfach was auf dem schoolbus steht: "STOP". Bei vielen steht es sogar nochmals ausdrücklich auf dem Heck des Buses "Do not pass when lights flashing".
Falls du trotzdem von einer Polizei-Streife angehalten wirst: Bei einer Verkehrskontrolle bleibt das Polizeifahrzeuge mit Blaulicht und/oder eingeschalteter Sirene immer hinter dem zu kontrollierenden Fahrzeug. Ruhe bewahren und am rechten Strassenrand anhalten! Keine hastigen Bewegungen, die Hände am Lenkrad halten und immer schön freundlich sein. Am besten gleich deinen schweizer Pass, Führerschein und Fahrzeugpapiere zeigen. Wenn der Polizist merkt, dass man aus der Schweiz ist, wird er in den meisten Fällen schon mal etwas freundlicher.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen