Zwei Wochen Sprachaufenthalt in Dublin und das über den St. Patrick's Day... Verflucht, war das kurz! However - Dublin, die Hauptstadt von Irland, überzeugt mit seinem eigenen Charme, seinen ebenfalls charmanten, hilfsbereiten und äusserst netten Einwohner. Aber Eins nach dem Anderen.
Beginnen wir mal von vorne. Nach dem äusserst kurzen SWISS-Flug angekommen am Dublin Airport, war mein Abholdienst, der organisierte Transfer vom Flughafen zur Gastfamilie, wie könnte man es auch anders erwarten, nicht vor Ort. Aber immer schön mit Gemütlichkeit, also erst mal raus, um eine zu rauchen, dann wieder rein um erneut die Arrival-Halle zu durchforsten. Zu meiner Überraschung tauchte bereits einige Minuten später jemand mit einem Schild auf, auf dem mein Name zu lesen war. Aber nicht nur meiner, sondern noch ein weiterer. Ganz nebenbei sass diese 19-Jährige, auf die wir dann noch ein wenig warten durften, auch im selben Flugzeug. Und ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer, was die wohl so lange getrieben hat, da ich es schon äusserst gemütlich genommen habe. Ist ja auch völlig egal. Wir haben sie noch gefunden und wurden dann zu unseren Gastfamilien chauffiert. So weit, so gut.
Dort angekommen, lernte ich mal kurz die Gastmutter, eine um die 70 Jahre alte Dame, kennen. Sie erzählte mir dann gleich, dass ihre Tochter mit rund 45 Jahren noch hier wohnt und dass zwei andere Studenten im Haus sind und gleich in die City wollen. Na klar, da bin ich doch dabei. Wäre allerdings schön, wenn ich erst mal noch mein Zimmer sehen, den Koffer rasch verstauen und, was auf keinen Fall vergessen werden darf, erst mal in Ruhe einen Kaffee trinken könnte.
Mein Zimmer, wenn man das überhaupt als Zimmer bezeichnen darf, war eher eine begehbare Schuhschachtel. Nein, Spass bei Seite... Es war sehr klein, ja, aber es hatte Platz für ein 90er-Bett und einen Schrank. That's it. Aber für die zwei Wochen reichte das allemal. Und so gut wie alle Häuser in der Gegend sind natürlich ebenfalls nicht mit übergrossen Zimmern ausgestattet, wie in der Schweiz heute so üblich. Kurz gesagt zum ganzen Haus, klein, gemütlich, sauber und aufgeräumt - tiptop!
Ab in die Stadt mit meinen zwei Mitbewohnerinnen, die ebenfalls beide am selben Wochenende angekommen sind. Soviel, wie an diesem Sonntag Nachmittag, habe ich wohl an keinem anderen Tag mehr getan. Erst mal exaktes Münz für den Bus auftreiben, ohne Verkehr ca. 20 Minuten fahren, die Schule suchen, durch die Graffton Street (eine der beiden Shoppingstrassen), in den Park namens St. Stephen's Green, wieder zurück laufen und das ganze Temple Bar District ablaufen, ein Bier heben und schon war der Nachmittag vorüber. Zurück fürs Abendessen und danach in ein nahe gelegenes Pub und schon war der erste Tag vorbei.
Erster Schultag - Klingt ganz schön schräg, da ich schon einige Zeit keine Schule mehr besucht habe - Ähm ja, wie auch immer, Bus genommen, im Stau gestanden und nach einer Dreiviertelstunde gerade noch pünktlich fürs Einschreiben an der CES (Centre of English Studies) und den Einstufungstest in eben dieser Schule angekommen. Kleiner Tipp nebenbei für den Test, fülle den ganzen aus, nicht wie ich. Habe es geschafft, dass ich den Aufsatz nicht schreiben musste und wurde dafür dann gut eine Stufe tiefer eingestuft. Das kann ja nur mir passieren. Nach dem Test wurden wir dann in Klassen eingeteilt, auf die insgesamt vier Gebäude verteilt und hatten noch eine kurze Besichtigung unseres Gebäudes.
Meine erste Klasse war echt cool, es waren alle, inklusive die beiden Lehrer, aufgestellt und immer für einen Scherz zu haben. Und falls es dich interessiert, ich war der einzige Schweizer in meiner Klasse. Insgesamt hatte es an der ganzen Schule vor allem Brasilianer, Asiaten, Araber, Franzosen und erst an fünfter Stelle Schweizer. Viel Schweizerdeutsch wird deshalb logischerweise nicht gesprochen.
Die Aktivitäten der CES sind ganz in Ordnung, täglich werden zwei bis drei angeboten, die relativ breit gefächert sind. Jeweils montags wird beispielsweise eine Stadtbesichtigung und abends eine Pub Tour angeboten, echt cool, da lernt man wieder neue Studenten kennen, sitzt gemütlich zusammen, quatscht und, klar, trinkt. Am zweiten Schultag, eine Woche vor St. Patrick's Day, war am Abend eine St. Patrick's Day Party angesagt und schon war mein zweiter Kater vorprogrammiert. Aber es gibt natürlich auch sehr viele Aktivitäten ohne dass Alkohol im Spiel ist.
In der ersten Woche haben ich so gut wie kein Englisch gelernt. Grund dafür ist zum Einen natürlich die zu tiefe Einstufung, meine Klassenkameraden sprachen für meine Verhältnisse echt schlecht Englisch, wurden scheinbar allerdings auf das ganze Grammatik-Zeug abgerichtet, was ich wiederum nicht beherrsche. Heisst also, sie konnten die Grammatik, aber nicht sprechen. Bei mir ist es andersrum. Der zweite Grund ist, dass das Lerntempo echt langsam war.
In der zweiten Woche wurde ich dann endlich um eine Stufe nach oben versetzt, hatte für die letzten vier Tage, St. Patrick's Day kam ja noch dazwischen, eine neue, komische, ruhige Klasse, einen etwas speziellen Lehrer, aber lernte dafür wenigstens noch ein bisschen Was. Aber ganz ehrlich gesagt verstehe ich das ganze Unterrichtssystem nicht wirklich. Es wird so viel Wert auf die Grammatik, auf die verfluchten 200 verschiedenen Zeiten, wann man welche braucht und so weiter, aber nicht aufs Reden und aufs Verstehen, was für mich definitiv die zwei wichtigsten Dinge sind. Und weshalb, WESHALB? Habe echt keine Ahnung. Ach und noch was, die dürften ruhig für Asiaten, eigene Klassen zusammenstellen für das Fach "Pronounciation", denn die sind wirklich nicht auf dem gleichen Niveau wie wir Schweizer. Sorry, aber ich verstehe die einfach nicht mit ihrer abgehackten Aussprache, bei der immer alles gleich klingt. Und dann darf man, auch wenn man gegebener Weise flüssig spricht, flüssig Sprechen lernen.
Alles in Allem war es eine echt geniale Zeit. Habe einige coole Leute kennen gelernt mit denen ich immer Was unternommen habe, viel Zeit in Pubs verbracht, aber natürlich nuuuur um Englisch zu lernen *räusper*. Aber ja, zwei Wochen sind viel zu kurz um eine Sprache zu lernen. Allerdings könnte ich persönlich nicht viel länger als zwei Wochen in Dublin bleiben. Nicht, weil mir die Stadt nicht gefällt, nein, ich bin einfach kein Stadtmensch und habe keine Ahnung, was man die ganze Zeit in einer Stadt unternehmen soll, besonders wenn es so kalt und regnerisch ist wie anfangs März, mal abgesehen vom Trinken. Und da wären wir beim zweiten Grund. Denn wenn ich länger in Dublin geblieben wäre, dann wäre ich wohl zum Alkoholiker geworden, ohne Scheiss jetzt. Es gab nicht viele Tage, an denen ich ohne Kater aufgestanden bin.
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