Samstag, 4. April 2015

Zweiwöchiger Sprachaufenthalt in Dublin

Zwei Wochen Sprachaufenthalt in Dublin und das über den St. Patrick's Day... Verflucht, war das kurz! However - Dublin, die Hauptstadt von Irland, überzeugt mit seinem eigenen Charme, seinen ebenfalls charmanten, hilfsbereiten und äusserst netten Einwohner. Aber Eins nach dem Anderen.


Ha'Penny Bridge, Dublin
Beginnen wir mal von vorne. Nach dem äusserst kurzen SWISS-Flug angekommen am Dublin Airport, war mein Abholdienst, der organisierte Transfer vom Flughafen zur Gastfamilie, wie könnte man es auch anders erwarten, nicht vor Ort. Aber immer schön mit Gemütlichkeit, also erst mal raus, um eine zu rauchen, dann wieder rein um erneut die Arrival-Halle zu durchforsten. Zu meiner Überraschung tauchte bereits einige Minuten später jemand mit einem Schild auf, auf dem mein Name zu lesen war. Aber nicht nur meiner, sondern noch ein weiterer. Ganz nebenbei sass diese 19-Jährige, auf die wir dann noch ein wenig warten durften, auch im selben Flugzeug. Und ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer, was die wohl so lange getrieben hat, da ich es schon äusserst gemütlich genommen habe. Ist ja auch völlig egal. Wir haben sie noch gefunden und wurden dann zu unseren Gastfamilien chauffiert. So weit, so gut.

Dort angekommen, lernte ich mal kurz die Gastmutter, eine um die 70 Jahre alte Dame, kennen. Sie erzählte mir dann gleich, dass ihre Tochter mit rund 45 Jahren noch hier wohnt und dass zwei andere Studenten im Haus sind und gleich in die City wollen. Na klar, da bin ich doch dabei. Wäre allerdings schön, wenn ich erst mal noch mein Zimmer sehen, den Koffer rasch verstauen und, was auf keinen Fall vergessen werden darf, erst mal in Ruhe einen Kaffee trinken könnte.

Mein Zimmer, wenn man das überhaupt als Zimmer bezeichnen darf, war eher eine begehbare Schuhschachtel. Nein, Spass bei Seite... Es war sehr klein, ja, aber es hatte Platz für ein 90er-Bett und einen Schrank. That's it. Aber für die zwei Wochen reichte das allemal. Und so gut wie alle Häuser in der Gegend sind natürlich ebenfalls nicht mit übergrossen Zimmern ausgestattet, wie in der Schweiz heute so üblich. Kurz gesagt zum ganzen Haus, klein, gemütlich, sauber und aufgeräumt - tiptop!

Ab in die Stadt mit meinen zwei Mitbewohnerinnen, die ebenfalls beide am selben Wochenende angekommen sind. Soviel, wie an diesem Sonntag Nachmittag, habe ich wohl an keinem anderen Tag mehr getan. Erst mal exaktes Münz für den Bus auftreiben, ohne Verkehr ca. 20 Minuten fahren, die Schule suchen, durch die Graffton Street (eine der beiden Shoppingstrassen), in den Park namens St. Stephen's Green, wieder zurück laufen und das ganze Temple Bar District ablaufen, ein Bier heben und schon war der Nachmittag vorüber. Zurück fürs Abendessen und danach in ein nahe gelegenes Pub und schon war der erste Tag vorbei.

Erster Schultag - Klingt ganz schön schräg, da ich schon einige Zeit keine Schule mehr besucht habe - Ähm ja, wie auch immer, Bus genommen, im Stau gestanden und nach einer Dreiviertelstunde gerade noch pünktlich fürs Einschreiben an der CES (Centre of English Studies) und den Einstufungstest in eben dieser Schule angekommen. Kleiner Tipp nebenbei für den Test, fülle den ganzen aus, nicht wie ich. Habe es geschafft, dass ich den Aufsatz nicht schreiben musste und wurde dafür dann gut eine Stufe tiefer eingestuft. Das kann ja nur mir passieren. Nach dem Test wurden wir dann in Klassen eingeteilt, auf die insgesamt vier Gebäude verteilt und hatten noch eine kurze Besichtigung unseres Gebäudes.
Meine erste Klasse war echt cool, es waren alle, inklusive die beiden Lehrer, aufgestellt und immer für einen Scherz zu haben. Und falls es dich interessiert, ich war der einzige Schweizer in meiner Klasse. Insgesamt hatte es an der ganzen Schule vor allem Brasilianer, Asiaten, Araber, Franzosen und erst an fünfter Stelle Schweizer. Viel Schweizerdeutsch wird deshalb logischerweise nicht gesprochen.

Die Aktivitäten der CES sind ganz in Ordnung, täglich werden zwei bis drei angeboten, die relativ breit gefächert sind. Jeweils montags wird beispielsweise eine Stadtbesichtigung und abends eine Pub Tour angeboten, echt cool, da lernt man wieder neue Studenten kennen, sitzt gemütlich zusammen, quatscht und, klar, trinkt. Am zweiten Schultag, eine Woche vor St. Patrick's Day, war am Abend eine St. Patrick's Day Party angesagt und schon war mein zweiter Kater vorprogrammiert. Aber es gibt natürlich auch sehr viele Aktivitäten ohne dass Alkohol im Spiel ist.

In der ersten Woche haben ich so gut wie kein Englisch gelernt. Grund dafür ist zum Einen natürlich die zu tiefe Einstufung, meine Klassenkameraden sprachen für meine Verhältnisse echt schlecht Englisch, wurden scheinbar allerdings auf das ganze Grammatik-Zeug abgerichtet, was ich wiederum nicht beherrsche. Heisst also, sie konnten die Grammatik, aber nicht sprechen. Bei mir ist es andersrum. Der zweite Grund ist, dass das Lerntempo echt langsam war.

In der zweiten Woche wurde ich dann endlich um eine Stufe nach oben versetzt, hatte für die letzten vier Tage, St. Patrick's Day kam ja noch dazwischen, eine neue, komische, ruhige Klasse, einen etwas speziellen Lehrer, aber lernte dafür wenigstens noch ein bisschen Was. Aber ganz ehrlich gesagt verstehe ich das ganze Unterrichtssystem nicht wirklich. Es wird so viel Wert auf die Grammatik, auf die verfluchten 200 verschiedenen Zeiten, wann man welche braucht und so weiter, aber nicht aufs Reden und aufs Verstehen, was für mich definitiv die zwei wichtigsten Dinge sind. Und weshalb, WESHALB? Habe echt keine Ahnung. Ach und noch was, die dürften ruhig für Asiaten, eigene Klassen zusammenstellen für das Fach "Pronounciation", denn die sind wirklich nicht auf dem gleichen Niveau wie wir Schweizer. Sorry, aber ich verstehe die einfach nicht mit ihrer abgehackten Aussprache, bei der immer alles gleich klingt. Und dann darf man, auch wenn man gegebener Weise flüssig spricht, flüssig Sprechen lernen.

Alles in Allem war es eine echt geniale Zeit. Habe einige coole Leute kennen gelernt mit denen ich immer Was unternommen habe, viel Zeit in Pubs verbracht, aber natürlich nuuuur um Englisch zu lernen *räusper*. Aber ja, zwei Wochen sind viel zu kurz um eine Sprache zu lernen. Allerdings könnte ich persönlich nicht viel länger als zwei Wochen in Dublin bleiben. Nicht, weil mir die Stadt nicht gefällt, nein, ich bin einfach kein Stadtmensch und habe keine Ahnung, was man die ganze Zeit in einer Stadt unternehmen soll, besonders wenn es so kalt und regnerisch ist wie anfangs März, mal abgesehen vom Trinken. Und da wären wir beim zweiten Grund. Denn wenn ich länger in Dublin geblieben wäre, dann wäre ich wohl zum Alkoholiker geworden, ohne Scheiss jetzt. Es gab nicht viele Tage, an denen ich ohne Kater aufgestanden bin.

Wenn du mehr über alles rund um diesen Sprachaufenthalt wissen willst, hier:
- Buchung
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Donnerstag, 12. Februar 2015

Sprachaufenthalt buchen: Wieso einfach, wenn es auch kompliziert geht?

Vor einiger Zeit wurde mir per Post die tolle Nachricht überbracht, dass ich einen zweiwöchigen Sprachaufenthalt inklusive Flug und Unterkunft gewonnen habe. Diesen bei Boa Lingua zu buchen, war allerdings schon ein kleines Abenteuer...

Einfach genial, dachte ich, als ich den zweiwöchigen Sprachaufenthalt in Wheatley (nähe Oxford, UK) bei einem Wettbewerb in Form eines Boa Lingua Gutscheins gewonnen habe. Geniale Sache, Englisch lernen wird meinen grauen Hirnzellen wohl kaum schaden und das ganze gratis - noch besser! Wird bestimmt cool.

Zur Buchung, da das ein physischer Gutschein ist und bei einer Online-Buchung nicht einlösbar, fuhr ich in die nächste Boa Lingua Filiale nach Zug, die rund eine drei viertel Stunde entfernt ist, ganz nach dem Motto "Auf ins Reisebüro, buchen und fertig!". Dort angekommen durfte ich allerdings feststellen, dass diese Filiale nicht im geringsten etwas mit einem Reisebüro am Hut hat. Das "Reise-" vor dem "Büro" kann man weglassen, denn es ist schlichtweg ein Büro und nichts anderes. Wie auch immer - nachdem ich geklingelt habe und hinein gebeten wurde, legte ich den Gutschein auf den Tisch und teilte der Angestellten mit, dass ich diesen Sprachaufenthalt nun gerne buchen würde. Da über die Destination bis hin zur Unterkunft alles fix ist, kann ich schliesslich auch nur über das Datum entscheiden, ganz einfach also, nicht? Man würde denken...

"Zur Zeit haben wir keinen Termin frei...", entgegnete mir das nette Fräulein auf der anderen Seite der Theke und das, obwohl kein einziger Kunde weit und breit war. Na gut, dann werde ich wohl nicht mehr heute buchen können. "Wann habt ihr denn einen Termin für mich frei?" Darauf hin sie: "Nächste Woche.". Ok, ok, ok... dann vereinbaren wir nächste Woche einen Termin. Und da mir eine wärmere Destination ehrlich gesagt lieber wäre, konnte ich mir die Frage nicht verkneifen, ob sich denn an der Zieldestination eventuell etwas ändern liesse. "Wir klären das ab, das sollte möglich sein, je nach Deckungswert des Gutscheins." Genial, dann leg ich noch was drauf und dann gehts vielleicht nach Hawaii, Südafrika, oder wohin auch immer.

Das zweite Mal in Zug angekommen, diesmal MIT Termin und natürlich gut vorbereitet, wurden mir meine langen Vorbereitungen gleich zunichte gemacht. Die langen Nachforschungen, wohin ich denn in den Sprachaufenthalt gehen könnte und was ich ungefähr drauflegen müsste, waren also für die Katze. Denn gleich zu Beginn wurde mir gesagt, ich könne zwar die Destination wechseln, allerdings müsse es eine CES Schule sein und bloss auf den britischen Inseln. Hmmmm... schön doof. Aber was solls? "Ok, welche Optionen stehen mir frei?" "Nicht so viele." entgegnete sie mir. Nachdem mir die wenigen spannenden Ortschaften auf der Boa Lingua Webseite aufgezeigt wurde, nahm ich natürlich die bestmögliche Option: Dublin. Klingt doch wirklich cool. Das Datum noch festlegen, ist für mich ganz einfach, ganz spontan. Na, dann gehe ich doch von dann bis dann. Soweit so gut, die ersten fünf Minuten des Termins sind nun um.

Die restliche halbe Stunde wurde aber echt schief. Ich fühlte mich wie im falschen Film. Vielleicht ist sich auch einfach niemand daran gewöhnt, dass eine eigenständige Person, die gut auch alleine in die ach so grosse, weite Welt gehen kann ohne einen Heimwehdrink zu schlürfen und auch schon lange nicht mehr im Hotel Mama wohnt, buchen kommt. Auf jeden Fall wurde ich ungefähr so behandelt, wie ein kleines, scheues, 16-jähriges Mädchen, nein, eher wie ein dreijähriges Mädchen, das zum ersten Mal alleine Zuhause bleiben darf. "Du brauchst pro Woche ca. 150 Euro, das reicht für das und jenes... Abends solltest du besser nicht mit dem Bus fahren, denn das ist gefährlich... Wir haben eine Notfallnummer für dich... Schalte beim Handy das Roaming aus, denn das könnte ansonsten teuer werden... Kläre doch ab, ob du eine ID hast... Und eine EC Karte solltest du auch haben... Und wenn du am Automaten Geld beziehst, solltest du mindestens 100 Euro raus lassen... Wenn etwas nicht stimmt, dann TRAUE dich, uns anzurufen... Wir sind jederzeit für dich da..." Nun ja, das ging ca. 25 Minuten lang so weiter und wer mich kennt, kann sich bestimmt vorstellen, dass ich mich vor lachen nicht mehr auf dem Stuhl halten konnte. Allerdings war ich der einzige im Raum, der etwas zu lachen hatte, aber das war mir natürlich egal.

Zum guten Schluss erhielt ich die freudige Botschaft, ich dürfe nun wieder gehen und solle einfach bei der Buchung unter "Bemerkungen" angeben, dass ich einen Gutschein habe. "Ääääähm... Willst du mich jetzt verarschen?" Hoppla, das habe ich laut gedacht. "Entschuldige, aber ich bin jetzt schon zwei Mal nach Zug gefahren, nur um zu buchen und nicht, um mir anzuhören, wie du normalerweise die unselbständigen Mädchen berätst. Und jetzt soll ich wieder gehen und zu Hause buchen? Ernsthaft jetzt? Dann hätte auch einfach ein Telefon gereicht, nicht? Und eure Webseite kann ich auch daheim ansehen, die musst nicht genau DU mir zeigen und erklären, was man nun klicken muss." Sichtlichen Widerwillens hat sie dann doch noch für mich gebucht, was auch nur eine zweiminütige Sache war. Die Geschichte hat also doch noch ein Happy End. Und trotz allem, ich freue mich natürlich riesig auf diesen kurzen Sprachaufenthalt in Dublin, auch wenn ich eigentlich schon zu alt für diesen Scheiss bin, wie Sergeant Murtaugh sagen würde.

Donnerstag, 26. September 2013

California Highway 1

Der California Highway 1, eigentlich California State Route 1 (CA 1), ist wohl eine der schönsten Routen der Welt. Der Highway 1 verläuft in Nord-Süd-Richtung der pazifischen Küste entlang und genau das macht ihn so unvergesslich schön.


California State Route 1
Den California Highway 1 sollte man von Norden nach Süden runterfahren. Klingt war etwas doof, da es ja theoretisch keinen Unterschied ausmacht. Aber in der Praxis sieht das ganze eben doch etwas anders aus. Wieso? Wenn du von Süden nach Norden fährst, hast du immer die andere Spur zwischen dir und der Küste. Der Beifahrer sieht meistens nicht wirklich viel und zum auf die "Anhaltestellen" zu kommen ist es auch mühsamer. All das hast du eben nicht, wenn du von Norden in Richtung Süden unterwegs bist. Der Beifahrer ist direkt an der Küste und kann problemlos die wunderschöne Küste in Ruhe betrachten und du als Fahrer kannst einfach kurz anhalten an einer der unzähligen Ausfahrten.

Der landschaftlich schönste Teil der State Route 1 ist zwischen San Francisco und Santa Cruz. Also mindestens diese Teilstrecke musst du auf dem Highway 1 heruntergefahren sein. Der Highway 1 ist mit einigen

California State Route 1
Unterbrüchen durchgehend von Garberville bis nach San Diego runter. Soll heissen, zwischendurch ist man dann einfach auf dem Highway 101.

Die Städte an der CA 1 kennst du bestimmt auch, oder zumindest vom hören sagen. San Francisco, Santa Cruz, Monterey, Morro Bay, Santa Barbara, Malibu, Los Angeles, San Clemente und ganz an der Mexikanischen Grenze unten San Diego. Wobei die State Route 1 eigentlich schon etwas früher aufhört. Aber dann ist es halt der Highway 101. Wen kümmerts? Es geht ja trotzdem noch der Küste entlang.

Bodie Ghost Town

Bodie ist eine Geisterstadt östlich vom Yosemite Nationalpark in Kalifornien und ist auf jeden Fall einen kleinen Abstecher wert.



Das Goldgräber-Städtchen Bodie ist wirklich wie ausgestorben. Es wurde einfach alles liegengelassen und tschüss. So scheint es auf jedenfall.
In der Blütezeit hatte Bodie ca. 11'000 Einwohner, 65 Saloons, ein Rotlichtviertel mit diversen Bordellen, ein Chinesenviertel, Brauereien und vieles mehr. Es war also eine richtig grosse Stadt. Aber Bodie war nicht nur als Goldgräber-Stadt bekannt, es hatte einen wirklich schlechten Ruf. Es zählte zu einer der wildesten und gesetzlosesten Städte des Westens. Morde, Überfälle und Postkutschenraub waren beinahe an der Tagesordnung.

Nach wenigen Boom-Jahren warf die Mine kaum noch Profit ab, auch weil der Goldpreis stark gefallen war und sich der Betrieb so immer weniger lohnte. Der große kalifornische Goldrausch, der 1849 begonnen hatte, war vorüber. Nachdem Bodie sonst keine Einnahmequellen zu bieten hatte, ging die Bevölkerungszahl bald wieder rapide zurück. Nach einem Großbrand im Jahre 1932, der zahlreiche Häuser, bis auf die wenigen, bis heute verbliebenen Gebäude, zerstörte, war das Schicksal der Stadt jedoch besiegelt. Das Geschäftsviertel im Stadtzentrum wurde von dem Brand völlig zerstört.


Geisterstadt Bodie Kalifornien
Heute ist Bodie ein Historic State Park und wird so gut wie möglich aufrecht erhalten. Es stehen noch ungefähr 170 Gebäude. Unter anderem eine Kirche, die Schule, ein Bankgebäude aus Ziegelsteinen, eine Bar, ein Laden und mehrere Wohnhäuser sowie das große Minengebäude. Viele der Einrichtungsgegenstände stehen noch so da, als seien die ehemaligen Bewohner gerade erst gegangen. Auf dem kleinen Friedhof vor der Stadt sind die Grabsteine ehemaliger Bewohner zu sehen. Die Zapfsäulen einer alten Tankstelle sind ebenso noch vorhanden, wie ein paar rostende Autowracks aus den 30er Jahren. Einige Gebäude können betreten werden. Für die alte Mine werden Führungen angeboten.

Fazit: Super Ausflugstipp für Gross und Klein, für Geschichts-Freaks sowie Geschichts-Banausen, wie ich einer bin.

Freitag, 20. September 2013

Das Tal des Todes - Death Valley California

Nicht ohne Grund heisst das Death Valley wirklich Death Valley. Die Hitze ist einfach tödlich! Ich weiss nicht wie es bei dir aussieht, aber ich würde nicht mit dem Auto liegenbleiben wollen. Zumindest nicht dort.


Tal des Todes Kalifornien
Am Eingang des Death Valley Nationalparks denkt man sich noch "Ist ja garnicht so heiss" und trotzdem stehen überall Warnschilder, die einen auf die Gefahren aufmerksam machen. A propoz Eingang... der ist übrigens nicht wie bei allen anderen Nationalparks. Hier stehen keine Kabäuschen, wo man den Eintritt bezahlen kann. Aber es hat neben der Strasse einen Automaten, bei dem man den Eintirtt bezahlen muss. Ausser natürlich, man ist mit dem America the Beautiful Annual Pass unterwegs. Aber weiter im Text... Je weiter runter man in das Tal des Todes fährt, desto heisser wird es. Und es ist wirklich heiss! Bei uns warens 48°C. Und zwar richtig trocken heiss. Da kann sogar das kurze Aussteigen und einige Fotos schiessen schon zur Hölle werden.


Ganz ehrlich gesagt ist das Death Valley landschaftlich kein grosser Höhepunkt. Aber es ist wirklich krass, wie heiss es ist. Und ein paar wenige Autofahr-Stunden ist man wieder in einem Skigebiet. Das muss man einfach mal erlebt haben. Wie auch immer... Du könntest im Death Valley auch mit dem eingenen Fahrzeug auf den ausgetrockneten Salzsee. Der ist befahrbar, allerdings auf eigene Gefahr. Was kann daran schon so schlimm sein? Ganz einfach: Wenn es zu regnen beginnt, dann hast du den Zonk gezogen. Das ganze Regenwasser läuft zu diesem ausgetrockneten Salzsee und dann steckt man ganz schön schnell in der Patsche. Ich weiss, was du dir jetzt denkst. "Im Death Valley regnet es ja sowieso nie" - faaaaaalsch! Das es auch regnet, durften wir am eigenen Leib erfahren.


Überschwemmung, Tal des Todes
Überschwemmte Strassen, so denkt man zumindest, gibt es im Death Valley doch nicht. Aber in der Tat, es gibt sie. Der Himmel war strahlend blau, das siehst du ja auf dem oberen Bild. Und links von uns war so ein kleiner Streifen Regen. Nicht weiter schlimm, dachten wir. Allerdings machte die Strasse dann einen 90° Knick nach links und so fuhren wir direkt in diesen Regen. War eigentlich auch nicht weiter schlimm. Ein paar Tröpfchen, das kennt man ja aus der Schweiz. Die Strasse wurde immer dreckiger, zwischendurch einige Pfützen aus Dreckwasser. Und plötzlich war die Strasse überflutet. Ja, jetzt ist wohl mal etwas Pause angesagt. Eine Strasse um das zu umfahren gibt es nicht. Nur der Weg zurück wäre möglich, oder vielleicht auch nicht? Vielleicht ist der ja auch Überschwemmt? Ausserdem wäre es ein riesiger Umweg. Also einfach mal abwarten. Wird schon werden.
Dass die trockene Erde kein Wasser schluckt, merkt man
Tal des Todes, Kalifornien
genau in solchen Fällen. Aber was solls... Wir sind ja nicht die einzigen in dieser Lage. Natürlich hat man im Death Valley auch kein Handy-Empfang und so sollte man waghalsige Aktionen dann lieber vermeiden. Eine halbe Stunde später war dann schon nicht mehr ganz so viel Wasser auf der Strasse und wir wagten uns durch. Zum Glück ohne weitere Probleme. Und ca. 200 Meter weiter vorne sah es dann noch etwas übler aus. Wieder einmal warten ist jetzt angesagt. Und glücklicherweise ging der Wasserpegel auch hier zurück. Der Park Ranger ist auch gleich aufgetaucht und lotste schonmal die ersten Fahrzeuge durch. Danach waren wir dran. Den besten Weg auswählen und durch gehts, bloss nicht stecken bleiben, einfach durch. Geschafft! Und weiter gehts.

Denk daran, wenn du ins Death Valley fährst, genügend Trinkwasser mitnehmen und am besten noch was zu futtern. Ein bisschen Vorsorgen schadet nicht. Lieber gut ausgerüstet sein, auch wenn du nicht in eine doofe Situation kommst. Es gibt hier einfach wirklich nichts in der näheren Umgebung.